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Donnerstag, 22 Februar 2024 10:59

PAUL-Award 2023 – Auf dem Weg zum Kult-Wettbewerb der Elektronik

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Geschätzte Lesezeit: 2 - 4 Minuten
Die Nominierten von 2023 auf einem Bild vereint – leider war die Jugend auf der Veranstaltung dennoch in Unterzahl Ganz vorne mit Awards und Blumen: Hanna Lieding, Peter Heynmöller und Tim Mattern. Die Nominierten von 2023 auf einem Bild vereint – leider war die Jugend auf der Veranstaltung dennoch in Unterzahl Ganz vorne mit Awards und Blumen: Hanna Lieding, Peter Heynmöller und Tim Mattern. Bild: FED

‚Den Nachwuchs feiern' - so hatte Christoph Bornhorn seinen Ankündigungstext eingeleitet, den wir in der PLUS-Ausgabe 11/2023 abgedruckt hatten. Bei der Preisverleihung des PAUL-Awards im letzten Dezember konnten wir uns davon überzeugen, wie ernst der Geschäftsführer der FED-Zentrale Berlin dies gemeint hatte.

Geladen waren neben den zehn Nominierten und ihren Begleitern etliche FED-Mitglieder, und viele waren gekommen. Der Spreespeicher, eine Eventlocation am Spreeufer unweit der Oberbaumbrücke, war klug gewählt - das Ambiente war angemessen wertig, zeitgleich fand ein ‚jugendaffines' TV-Medienevent im selben Gebäude statt. Die Preisverleihung folgte weitgehend dem ‚großen Bruder' - dem PCB-Design-Award. Wie bei diesem agierte Bornhorn als Moderator und begrüßte herzlich die jugendlichen Teilnehmer. Sie stellten ihre Designideen selbst in Videoclips dem Publikum vor – manche ganz seriös im Labor oder in der Elektronikwerkstatt, andere sehr kreativ, teilweise gar mit leichtem Humor und Schauspieltalent. Hier merkte man einen ersten Unterschied zu dem ‚erwachseneren' PCB-Design-Award: Die Jugend spricht mit eigener Sprache und eigenen Codes. An den individuellen Leistungen der nominierten Teams und Einzelpersonen gab es jedoch wenig Zweifel. Ein hohes Maß an Kreativität und Entwicklerfreude war zu spüren. Und genau dies soll der PAUL-Award wecken und fördern.

Bornhorns Moderation traf dabei genau den richtigen Ton, mit einer Mischung aus Anerkennung, Detailtiefe und Augenzwinkern. Die drei Preisträger wurden je von einem Jurymitglied nach vorne gebeten, wobei die Gründe für die Auszeichnung genannt wurde. Den dritten Platz erhielt Tim Mattern für sein clever-pragmatisches MakroPad, das auf stromsparende eInk-Displays für frei programmierbare Tasten setzt. Der zweite Platz ging an Hanna Lieding für ihr durchdachtes LED-Beleuchtungssystem, welches erstmalig bei einem Musikfestival zum Einsatz kam und per WLAN-Router eine dezentrale Steuerung durch die Festivalbesucher ermöglicht. Die Jurorin Claudia Mallok hob die Kreativität dieses Entwurfes hervor und bezeichnete Lieding als ‚Rockstar des Elektronikdesigns'. Den ersten Platz belegte Peter Heynmöller für seine Power Distribution Unit, die er im Team für ein ressourcenschonendes Hybridfahrzeug entwickelt hat. Dabei wird Wasserstoff über eine Brennstoffzelle in Strom umgewandelt, während ein Strompuffer Leistungsspitzen und -täler ausgleichen kann, so dass die Effizienz gewährleistet bleibt.

Nach der Preisverleihung wurde adäquat gefeiert. Dabei wurde allerdings eines deutlich: Die Altersstruktur der Anwesenden spiegelte zugleich den Grund wider, warum der FED sich so stark für diesen Wettbewerb engagiert. Der Fachkräftemangel in der Elektronikindustrie ist evident, und für die Jugend besteht offenbar keine Zwangsläufigkeit, einen entsprechenden Berufsweg einzuschlagen. Umso erfrischender war es, die Gespräche zwischen ‚FED-Veteranen' und den jungen Nominierten zu beobachten, vor allem aber unter diesen selbst. Es wurde kontaktet, fachlicher Austausch über die nominierten Projekte gepflegt und zusammen gelacht. Wer kann schon wissen, welche Design- und Geschäftsideen an diesem Abend entstanden sind?

Hanna Liedings durchdachtes LED-Beleuchtungsysstem kam bereits auf einem Musikfestikal zum EinsatzHanna Liedings durchdachtes LED-Beleuchtungsysstem kam bereits auf einem Musikfestikal zum Einsatz

Aktiv auf die Jugend zugehen

Im Tischgespräch mit Dieter Müller, FED-Vorstandsvorsitzender und Unternehmensinhaber der BMK Group, beschrieb dieser nochmals eindrücklich, wie der Verband schon seit geraumer Zeit erkannt hat, dass mehr für den Nachwuchs getan werden muss. Die Faszination von Elektronikdesign und -fertigung müsse der Jugend nähergebracht werden, und der FED sehe sich insgesamt in der Pflicht, aktiv auf die jüngere Generation zuzugehen. Der PAUL-Award ist dabei ein wichtiges Bauelement, um den Nachwuchs nicht nur zu feiern, sondern langfristig zu binden. Eine Erfolgsstory ist dabei der erste Sieger des Awards von 2021 Paul Goldschmidt, der als Multiplikator in den FED aufgenommen und Teil der PAUL-Award-Jury wurde. Im Gespräch mit der PLUS (Ausgabe 12/2024) hatte er empfohlen, für den kommenden Award noch den Social-Media-Auftritt zu optimieren. Aber insgesamt waren sowohl er als auch die Preisträger von 2023 sehr überzeugt von der Außenwirkung und Umsetzung des Wettbewerbs.

Gibt es also überhaupt noch Verbesserungspotential? Sicher wäre es wünschenswert gewesen, mehr junge Gesichter auf der Veranstaltung zu sehen, etwa durch Einladung an ausgewählte Berufsschüler, Elektronikstudenten oder Auszubildende. Dies könnte sicherlich das Interesse am kommenden PAUL-Award mehren. Und wäre es eventuell sinnvoll gewesen, dem ‚seriösen Teil' des Abends noch ein jugendaffineres Finale anzuschließen, gerade angesichts der Parallelveranstaltung im Spreespeicher? Fast hätte man sich gewünscht, Hanna Liedings Beleuchtungssystem bei guten Beats ‚in Action' zu erleben.

Auf der anderen Seite kann so eine Idee schnell anbiedernd wirken. Hier wäre sicher der beste Weg, bisherige Teilnehmer direkt einzubinden – damit der PAUL-Award zu dem wird, was er schon jetzt halb ist: angemessene Wertschätzung des Elektroniknachwuchses, Kult-Wettbewerb und Jungbrunnen für eine Branche, die an sich mit ihren Produkten so nah an der Jugend ist wie kaum eine andere.

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 2
  • Jahr: 2024
  • Autoren: Markolf Hoffmann

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