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Donnerstag, 28 März 2024 10:59

Vom Hollywood-Filmset ins Labor

von Michael Schetter
Geschätzte Lesezeit: 2 - 4 Minuten
Produktmanager Karl Kapp präsentierte sinaSCOPE auf der embedded World 2023 Produktmanager Karl Kapp präsentierte sinaSCOPE auf der embedded World 2023 Bild: Rolf Nagl

Die Digitalmikroskopieplattform sinaSCOPE baut auf der Erfahrung aus der Entwicklung einer Digitalkamera im professionellen Filmbereich auf.

Die Fürther Elektronikentwickler Solectrix hatten den digitalen Kern der 2010 veröffentlichten ‚ARRI ALEXA' beigesteuert und das dabei gewonnene Fachwissen kurz darauf für eine eigene 3D-Kamera genutzt: sinaCAM. Mit seinen zwei von der Verarbeitungselektronik abgesetzten Miniaturkameraköpfen und seiner synchronen Verarbeitung der beiden Bildsignale setzte das System auf den damaligen 3D-Boom und brachte innovative Konzepte mit. Unter dem Namen ActionCAM wurde das System darüber hinaus von den Digital-Recording-Experten von Codex als Stunt-Kamera eingesetzt.

Das 3D-Mikroskopie-System sinaSCOPE ist nicht nur namentlich, sondern auch technisch verwandt mit der vorangegangenen 3D-Kamera. Das Konzept nutzt die winzige Bauform der Kameraköpfe (aktuell nur noch 3,0 × 4,4 × 4,4cm bei einem Gewicht von gerade mal 70g), um einen volldigitalen Ersatz für die Okulare herkömmlicher Stereomikroskope zu realisieren. Dadurch erspart man dem Anwender eine anstrengende Haltung beim Blicken durch die Okulare und legt das Bild auf einen ganz nach Bedarf positionierbaren 3D-Bildschirm. Auch können so beim Betrachten problemlos Fotos und Videos der aktuell erfassten Bilder erstellt werden. Durch das bewährte Miniatur-Kamerakopf-Konzept gestaltet sich der Anschluss des Systems dabei sehr einfach – Bildsignal und Strom werden über ein einzelnes Coax-Kabel pro Kamerakopf übertragen, jeder von ihnen liefert dabei ein gestochen scharfes 4K-Bild bei 60 Bildern pro Sekunde.

Mittlerweile bietet Solectrix auch Komplettsysteme samt Mikroskop anMittlerweile bietet Solectrix auch Komplettsysteme samt Mikroskop an

Mit ‚einfach draufhalten' ist es nicht getan

Wo beim professionellen 3D-Filmdreh ein Stereograph die Aufnahme in Hinblick auf die zukünftige Verwertung überwacht und anschließend ein ganzes Team über Wochen oder gar Monate hinweg für eine optimale Implementierung des 3D-Effekts im finalen Film sorgt, muss ein Live-3D-System all dies in Echtzeit stemmen – mit ‚einfach draufhalten' ist es da bei Weitem nicht getan. Um den Anwendern gerade beim Upgrade-Konzept eine umständliche Kalibrierung zu ersparen, sorgt eine stets im Hintergrund mitlaufende Software für eine Live-Analyse und -Korrektur des 3D-Bilds, die für die Darstellung auf 3D-Bildschirmen unabdinglich ist.

Für die optische Analyse feinster Elektronik bietet das System große VorteileFür die optische Analyse feinster Elektronik bietet das System große VorteileWelche Bildschirme dabei zum Einsatz kommen, kann je nach Anwendungsfall variieren. Für Einzelanwender bieten autostereoskopische (ohne 3D-Brille nutzbare) Displays Komfortvorteile, wobei dem Nutzer die Wahl zwischen einem externen 15-Zoll-Bildschirm oder einem integrierten Laptop-3D-Display freigestellt wird. Doch auch reguläre 3D-Monitore mit Brille können eingesetzt werden – der Vorteil hierbei ist, dass auch mehrere Nutzer gleichzeitig das 3D-Bild betrachten können, während die autostereoskopische Lösung durch das für die brillenlose Darstellung nötige Eye Tracking in der Praxis auf einen Anwender beschränkt ist. Beide Varianten können auch kombiniert werden – der gleichzeitige Einsatz von zwei Displays unterschiedlichen Typs ist möglich.

Ob auf dem 3D-fähigen Laptop oder einem normalen PC, die sinaSCOPE-Software nutzt GPU-Beschleunigung für die 3D-Analyse und -Korrektur. Als Schnittstelle zwischen der Verarbeitungselektronik und den Kameraköpfen fungiert ein per Thunderbolt angeschlossenes Gehäuse mit PCIe-Steckplätzen, in dem ein von Solectrix selbst entwickelter Framegrabber vom Typ ‚proFRAME' verbaut ist. Ursprünglich, vor allem bei der Validierung von Fahrerassistenz-Systemen im Automotive-Bereich eingesetzt, kommt das modulare proFRAME-System aufgrund der großen Bandbreite an nutzbaren Kamera-Interfaces und des bewährten Treiber- und Software-Pakets mittlerweile in einer Vielzahl von Bildverarbeitungs-Anwendungen zum Einsatz.

Während das ursprüngliche Systemkonzept den Fokus auf die Variante ‚Upgrade für Analog-Mikroskope' legte, bietet Solectrix mittlerweile auch Komplettsysteme samt Mikroskop an. Ob als Upgrade-Kit oder als Komplettlösung, ob als stationäre Variante mit PC und externem 3D-Monitor oder als portables Modell ‚sinaSCOPE Mobile' mit einem 3D-Laptop (Typ Acer Aspire 3D 15 SpatialLabs Edition) – das zugrundeliegende Konzept bleibt stets gleich. Will ein Kunde lieber sein eigenes Digitalmikroskop entwickeln oder entwickeln lassen, kann er mit ‚sinaSCOPE OEM' die Kernkomponenten des Systems auch einzeln erwerben.

 

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