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Mittwoch, 14 Juni 2023 11:59

Abkühlung der Weltwirtschaft – droht eine Rezession?

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Geschätzte Lesezeit: 2 - 4 Minuten
Abkühlung der Weltwirtschaft – droht eine Rezession? Bild: ipc

Der aktuelle Wirtschaftsausblick bleibt laut dem US-Industrieverband IPC bescheiden – auch wenn sich die finstersten Prognosen nicht zu bewahrheiten scheinen.

In seinem ‚May 2023 Economic Outlook' prognostiziert der im Segment der Elektronikfertigung einflussreiche Industrieverband mit Hauptsitz in Bannockburn, Illinois, dass sich die Weltwirtschaft im Jahresverlauf abkühlen wird – allerdings nicht so gravierend wie anfangs erwartet. Doch das relativ schwache Wachstum in 2023 dürfte 2024 noch weiter zurückgehen.

Die Arbeitsmärkte, so die IPC, sind derzeit extrem robust aufgestellt – trotz des allgemeinen Eindrucks, dass eine weltweite Rezession bevorsteht. Sowohl die USA als auch Europa verzeichnen rekordverdächtig niedrige Arbeitslosenquoten. In den USA wuchs das Angebot offener Stellen im April um 358.000 auf insgesamt 10,1 Mio.. Das Niveau der Consumerpreise lag um 4,7% höher als im Vorjahr. Dies und der substanzielle Anstieg der Lohnkosten deuten darauf hin, dass der Inflationsdruck weiterhin hoch bleibt.

Vor allem im Blick auf die US-Wirtschaft konstatiert IPC Chief Economist Shawn DuBravac: „Die Stimmung der Consumer ist im letzten Monat stark gefallen und hat damit die Hälfte der Zuwächse seit Juni 2022 wieder abgeräumt. Auch die Stimmung der Geschäftswelt ist mau. Der Ausblick der Fertigungsindustrie ist sowohl in den USA wie in Europa unterkühlt. Wichtige Indikatoren legen nahe, dass dieses Jahr ein hohes Risiko für eine Rezession besteht, auch wenn der Zeitverlauf dies auf das Ende des Jahres verschieben könnte.“

Dazu einige Daten aus dem Fundus der IPC (Association Connecting Electronics Industries): Die Kauflaune der US-Consumer ist im Mai 2023 um nahezu sieben Prozent gefallen. Die angespannte Debatte um die Neuverschuldung des US-Bundeshaushalts hat zu dieser Verschlechterung beigetragen. Und die Stimmungslage seitens der US-Hersteller hat sich im April seit fünf Monaten kontinuierlich verschlechtert. Der Einkaufsmanager-Index PMI (Purchasing Manufacturers' Index) ist zwar im Mai leicht um 0,8 % gestiegen – nicht genug, um von Expansion der Nachfrage zu sprechen.

Nur bescheidenes Wachstum

Ähnliches gilt laut IPC für die Eurozone, wo der Hersteller-PMI im April auf 45,8 gefallen ist, wo er sich seit zehn Monaten hält. Also unter den neutralen Wert 50 zwischen Kontraktion und Expansion. Das liest sich als Rezession. Das Produktionsvolumen der Industrie ist im April ebenfalls gesunken, ebenso wie der Umfang der Bestelleingänge. Die europäische Wirtschaft, so der IPC, wuchs im ersten Quartal 2023 noch um 0,1 % in der Eurozone und um 0,2 % in der EU insgesamt. Polen verzeichnete im Vergleich zum vorigen Quartal den höchsten Zuwachs von 3,9%. Portugal von 1,6% und Zypern von 0,8%. Spanien, Italien und Lettland wuchsen jeweils um 0,5 %. Die Niederlande fielen um 0,7 %, Österreich um 0,3 % und Irland um 2,7 %.

Wirtschaftswachstum im europäischen Raum: Reales BIP (Quartalsentwicklung)Wirtschaftswachstum im europäischen Raum: Reales BIP (Quartalsentwicklung)

Marktausblick 2024 (Daten: IPC) 
 

Wirtschaftswachstum 2023

(Veränderungen BIP)

Wirtschaftswachstum 2024

(Veränderungen BIP)

Euroraum

0,7 %

1,2 %

Deutschland

0,2 %

1,2 %

Frankreich

0,5 %

1,1 %

Niederlande

1,0 %

1,2 %

Die US-Situation in Bezug auf das GDP-Wachstum (gross domestic product) stellt sich positiver dar. Dessen reales Wachstum im ersten Quartal beziffert die IPC auf 1,3 % für das laufende Jahr. der Treiber dafür sind die Consumerausgaben, mit einem Anstieg von 3,8 % im ersten Quartal. Die geschäftlichen Investitionen stiegen um 1,4 %. Das „Kern“-GDP, also Consumer-Spending, geschäftliche Investitionen und Wohnungsbau, stieg bezogen auf das laufende Jahr um 3 %. Das Exportvolumen der USA weist jedoch nach wie vor nach unten.

In Europa ging die Elektronikfertigung ging im März um 5,9 % gegenüber dem Vormonat zurück und um 1,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch die Märkte für Elektronikprodukte (Komponenten, bestückte Leiterplatten), Kommunikationsgeräte und Computer, sind vom Rückgang der Nachfrage betroffen. Sie schrumpften im April um 35,5 % gegenüber dem Vormonat, und um 30,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Die deutsche Wirtschaft insgesamt verzeichnete laut IPC im ersten Quartal ein negatives GDP-Wachstum. Das stützt die Annahme einer laufenden Rezession – bei einer extrem niedrigen Arbeitslosenquote von 2,8 %. Die europäische Inflationsrate belief sich im April auf 7 % – etwas niedriger als im Vorjahr mit 7,4 %, aber deutlich höher als das von der EZB angestrebte Ziel von 2 %.

IPC hat im Mai 2022 eine neue deutsche Niederlassung in München unter dem Namen ‚IPC Electronics Europe' eingerichtet, um die Interessen der Mitglieder vor Ort intensiver zu vertreten.

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 6
  • Jahr: 2023
  • Autoren: Werner Schulz

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